Idyll

Entenfüße zerkratzen Lautstark die Emaille Am Grund des dunkel Trüben Sorgenteichs Das Mondlicht zwängt Seinen kalten Silberdeckel Auf den kräuselnden Spiegel der Nacht Von Zeit zu Zeit entweichen Sorgfaltsblasen Verbreiten stechend Süßlichen Geruch Goldrote Erinnerung An gefallenes Sonnenrad Von wager Zuversicht Vergossenen Anschein

Komet

Und während das Lampenlicht Zitternd in aufkeimender Dunkelheit Flackernd erlischt und zerfließt Reise ich schweifenden Blickes Durch gläsern` Wellen Gekräusel Gekrümmt über den Rücken der Nacht Auf funkelnder ausufernder Bahn

Brexit

Frühblüher haben aufgegeben Steifgeschlagene Erinnerung An längst geschmolzenen Schnee Leise dampft ein Apfelkuchen Vergessen auf der Fensterbank Fast unmerklich Rieselt verlorene Zeit Durch den zugeschnürten Hals Und verweht wie Sand Über den weißen Klippen Die alte stolze Rosenblühte Schmückt sich ein allerletztes Mal Träumt in vergangenem Grün In Mitten der selbstgewählten Geflissenlich übersehenen Brache

Ostern

Der rostige Nagel Durch Mark und Bein Genießt das Geschrei Von Schmerzen und Angst Verhöhnt mit tosendem Gebrüll das Gnadengewimmer  In Mitten des Sturms Im überkochenden Meer Rot wie Glut und schwefelschwarz Ströme von vergehrendem Blut Unachtsame Schlächter, blind und grausam Berauscht von der Macht und vom Tod Übersehener Hoffnungsschimmer Wie er durch schwarze Wolken…

Rückblende

Aus der Ferne erinnert sich Flackernd der Abspann Unscharf und flüchtig Wie dein Rosenmund Vergilbt ist zu spröden Lippen aus welkem Herbstlaub Liebevoll wie früher Älter nur mit mehr Sanftheit im vorüber Flimmernden Lächeln In immer noch rosaroten Gedanken an dich

Triangel

Beständig erzählt es Eingefangen und verschweißt In poröses Celophan Das immer gleiche Lächeln Ganz im Glanze Des alten Silbergesichts Vom einstigen Feuer So vieler vergangener Augen Weit dahinter Im tieferen Nachtblau Ruhen die Sanfteren seiner Seelen Und hauchen ihm Worte ein Beinahe wie Geflüster Von fernem Glas

Trichterförmig

Sickerndes Glück Aus flüssigem Glas Rinnt in die Tiefe Der späteren Uhr Tropfen um Tropfen Verwaschener Zeit Verdampft im Nebel Zerflossener Farben  

Madagaskar

Leise atmend, das Kissen in Not Über Abraum und Vogelkot Täuschen Zitronen wiegend hinweg Zerbrochenes Fenster, Scherben im Dreck Alles im Argen, nichts mehr im Lot Die Flinte im Korn, den Leib voll Schrot Da auf der Stirn der dunkle Fleck Kalt längst die Spur hier unters Verdeck Mit Kümmernis in einem schaukelnden Boot Der…

Eine wie Keine

​Du bist die Eine Die einzige Meine Die Eine wie Keine Wie keine Andere ist Du bist wie Keine Einzig die Meine Weil Du die Eine Und keine Andere bist ~~~~~~~~~~~~~~~ für S

Berlin after dark

Wrenched apart by kisses of plague Sweet sheltering memories now blurry and vague Drenched in the shadow of a dark-sided moon All these bitter tears they won’t dry so soon A sudden shot ceases this pityful life Solem steps aking on the edge of a knife Paving their way through the whispering park Nightingale’s whishes, distant chant of a lark ~~~~~~~~~~~~~~~~ to all recent…